Cape Cod - wilder Atlantik, tolle Strände

When the sky turns pink, it's time for a drink

Cape Cod ist eine große Halbinsel, die in der Nähe von Boston ins Meer ragt. Das Meer ist hier der Atlantik – wild, nicht wirklich warm und – leider – nicht ganz ungefährlich, denn die großen weißen Haie haben sich rasant vermehrt, seit die Seehunde unter Naturschutz stehen. Deshalb findet man auch an allen Stränden große Hinweistafeln, die vor gefährlichen Haiangriffen warnen.

Der Rest ist ungefährlich ... naja, relativ. Am Strand sitzen darf man, in der Öffentlichkeit Bier trinken nicht. Wir verstecken unsere mitgebrachten Dosen in Handwaschlappen ...

Im September letzten Jahres haben wir die meisten großen Strände auf der Halbinsel abgeklappert. Wir sind zum dritten mal vor Ort und dürfen in dem riesigen Ferienhaus unserer Verwandten wohnen – in Chatham, dort, wo die Insel einen Knick macht. Normalerweise ist das 12-Betten-Haus an Feriengäste vermietet. Wir sind zu dritt (Vater, Mutter, Kind) und gönnen uns den Luxus, jeder ein eigenes Doppelbett zu beziehen ...

Und dann frönen wir dem Nichtstun. Ist ja auch mal ganz schön ... im TV haben wir uns einen Musiksender mit Hits aus den 70er Jahren eingestellt. Dann faulenzen wir auf den großen Sofas im Erdgeschoß (es gibt noch zwei Livingrooms im 1. Stock und im Dachgeschoß). Durch die großen Fenster blicken wir auf einen riesigen Garten, durch den auch schon mal in der Abenddämmerung ein Schakal pirscht.

Wenn wir etwas unternehmen wollen, gehen wir zum Meer (circa 15 Minuten zu Fuß) und sammeln Muscheln, fahren nach Wellfleet, um im „Pearl“ Essen zu gehen und an der kleinen Hafenmole entlang zu schlendern, wir fahren ins Zentrum von Chatham, parken dort auf einem riesigen Parkplatz und machen „window shopping“ – viele kleine Geschäfte säumen die Mainstreet. Chatham hat auch einen tollen Strand: Chatham Lighthouse Beach – ein riesiger Sandstrand mit vorgelagerter Sandbank und Seehundkolonie und – natürlich – einem Leuchtturm.

Essen auf Cape Cod ist sehr amerikanisch. Burger, Steaks & Co. Macht aber nichts, eine zeitlang schmeckt uns genau das. Zum Beispiel im "Brax Landing“ in Harwich (direkt an einem privatem Yachthafen) oder auch in der „Red Nun“, der roten Nonne, mitten in Chatham.

Zum Ausgleich und als kleines Dankeschön koche ich für unsere Verwandten typisch deutsch oder auch mal bayerisch. Diesmal gibt es Gulasch mit Semmelknödeln. Das Gulaschfleisch gibt es in den großen Supermärkten bereits abgepackt (Stewmeat) zu kaufen. Die Knödel machen Kopfzerbrechen – die „Kaiserrolls“ (Semmeln) werden einfach nicht trocken – zu hoch die Luftfeuchtigkeit. Aber schließlich gelingt es und alle sind begeistert.

Ich sollte nach Cape Cod auswandern und einen „Bavarian Inn“ aufmachen ... wird weiß, vielleicht mache ich das auch noch?!

Fest in bayerischer Hand

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