Lesen oder stricken? Lesen - hier: Wollwut

Wollwut - im Krimi verstrickt

Lang hat's gedauert, bis ich wieder zum Buch greifen konnte: Anfang Mai flog ich nach Mallorca. Mit dabei der zweite Wollkrimi von Leonie Kramer.

Schon am Flughafen steckte ich meine Nase in den über 400 Seiten starken Krimi. Gibt ja genug Wartezeiten, die überbrückt werden müssen. Aber erst am Urlaubsort angekommen - Hotel Cala Fornells in der gleichnamigen Bucht - schmökerte ich weiter. Und so saßen Kommissar Tim Wallenstein und sein bester Freund Arne mit mir am Hotelpool (auf der Dachterrasse) oder auf der wunderbaren Terrasse des Hotels - direkt gegenüber den türkisblauen Meer.

Blau ist mein Stichwort. Denn um diese Farbe geht's auch im Krimi "Wollwut".

Die Damen vom Handarbeitsclub in Madling, einem beschaulichen Ort im Blauen Land, wie die Gegend um Murnau herum genannt wird, treffen sich zum Wellnesswochenende in einem Kurhotel im nahen Bad Kohlgrub. Gleichzeitig besuchen die Teilnehmerinnen ein Workshop zum Thema Wolle färben. Und dann passiert's: Direkt in einem der Farbkübel wird ein ebenfalls im Hotel anwesender Gast gefärbt. Schön blau - der ganze Kopf.

Anschließend wird der Mann in einem Moorbad versenkt.

Ganz schön gruselig. Gehe ich deshalb nicht ins tiefbaue mallorquinische Meer? Nein. Ich bin hart im Nehmen. Das Wasser ist mir allerdings im Mai noch zu kalt.

Und wie schon im ersten Krimi: die Handarbeiterinnen - deren liebstes Hobby außer Stricken die Kriminalistik ist - wollen Kommissar Tim helfen. Sie verfolgen die möglichen und unmöglichsten Spuren und verstricken sich immer mehr im Gedankengeflecht.

Am Ende kann der Kommissar den Fall lösen, Arne veriebt sich in Helga von der Metzgerei und wird bald als Betreiber eines traditionellen Gasthofs nach Madlfing zurückkehren. Und was wird aus Ariadne, die wir schon vom ersten Krimi her kennen und dem Kommissar? Da müssen wir wohl auf den dritten Krimi von Leonie warten ... der soll ja gerade fertig geschrieben worden sein und wartet jetzt auf den letzten Schliff, bevor er veröffentlicht wird ...

PS.: Auch diesmal hält der Krimi eine Anleitung parat. Gehäkelt (nicht gestrickt) wird ein Bikini. Also, da hab' ich meine ganz großen Bedenken. Denn die Maschen weiten sich, wenn so ein Stück nass wird. Ich habe mir als 15jähriges Mädel vom Ammersee mal einen Bikini gestrickt. Das war ganz schön peinlich, als ich aus dem Wasser kam. Nacktbaden wollte ich nämlich eigentlich nicht ... ;-))

PS. PS.: Der wunderbare Wollkrimi durfte auf Mallorca bleiben. Ich hab' ihn im Bücherschrank des ebenfalls ganz wunderbaren Hotels Cala Fornells abgestellt ...